Schwindel

Schwindel ist eine Störung des Gleichgewichtssystems und somit keine Krankheit. Wir HNO Ärzte/innen sind wie Kriminologen bei einer Störung des Systems auf der Suche nach dem Verursacher in dem Regelkreis. Es ist wie ein Puzzle, bei dem man die einzelnen Teile zu einem Gesamtbild der Krankheit zusammensetzen muss. Hinweise leistet uns dabei die Anamnese, mit den verschiedenen Symptomen wie Übelkeit, Art des Schwindels, begleitende Hörstörungen, Sehstörungen, Tinnitus, Fallneigung, zeitlicher Verlauf, Kopfleere, und mögliche Situationen, die den Schwindel auslösen.

Mit den unterschiedlichen aufwendigen Untersuchungsmethoden und dem Einsatz von entsprechenden diagnostischen Geräten können wir dieses Puzzle zusammensetzen und entsprechende Therapien aufstellen. Schwindel ist oft eines der ersten Anzeichen einer Erkrankung, so dass man ihn frühzeitig abklären sollte. Der mögliche Auslöser des Schwindels kann im Gleichgewichtsorgan selbst liegen (Störung von Blutgefäßen, Stoffwechsel-Internistischene Erkrankungen, psychische Belastungen, muskulären Veränderungen in der HWS oder in der nervalen Verschaltung im Gehirn – oder eine Kombination von Auslösern). Häufig sind Durchblutungsstörungen mit den verschiedenen Erkrankungen dafür verantwortlich zu machen. Der HNO-Arzt/in wird nach einer präzisen aber zeitaufwendigen Schwindeldiagnostik die Ursache eingrenzen und, falls erforderlich, andere Fachkollegen zu Rate ziehen wie Hausarzt, Neurologe und Orthopäde.

Ablauf einer Schwindeluntersuchung in unserer Praxis 

  • Ausführliches Gespräch – Anamnese
  • HNO-Untersuchung:
    • Ohrmikroskopie
    • ggf. Endoskopien
  • Höruntersuchungen
    • Audiometrie
    • Tympanometrie (Prüfung der Trommelfellbeweglichkeit und Gehörknöchelfunktion)
    • OAESs (objektive Messung der Innohrfunktion)
    • Hirnstammaudiometrie-Funktionssdiagnostik des Hörnervens
  • Spezielle Gleichgewichtsuntersuchungen:
    • Videoaufzeichnungen der computerunterstützten kontrollierten Reizung der einzelnen Gleichgewichtsorgane
    • Überprüfung der Koordination und Feinmotorik
    • Lagerungsprüfungen
    • Abklärung des Zusammenspiels der muskulären Koordination bei bestimmten Bewegungsabläufen
    • Stand-Gangsicherheit
    • Sturzneigung

Wir müssen uns nur an die ersten freien Gehversuche von Kindern erinnern, wie lange hat es gedauert , bis sie frei laufen konnten. Ein bis anderthalb Jahre haben sie täglich mehrere Stunden trainiert, bis Ihr Gleichgewichtssystem die Koordination von Muskeln, Augen und dem Kopf sicher im Gleichklang bewegen konnten. Das heißt, bei einer Störung unseres Gleichgewichtssystems muss man zur Besserung der Koordination ein fleißiges Übungsprogramm absolvieren.

Weitere Informationen:
www.hno-aerzte-im-netz.de

Termin
online buchen
Doctolib