Stimm- und Sprachstörungen

Unter Stimmstörungen (Dysphonien) versteht man unterschiedliche Erkrankungen der Stimme, die durch einen veränderten Stimmklang (z.B. Heiserkeit), Einschränkungen der stimmlichen Leistungsfähigkeit und subjektive Missempfindungen (z.B. Kloßgefühl, Räusperzwang) gekennzeichnet sind.

Man unterscheidet 3 Formen der Stimmstörung:

  • organische Stimmstörung
  • funktionelle Stimmstörung
  • psychogene Stimmstörung

Diagnostik

Nach Erhebung der Krankengeschichte, die neben persönlichen auch soziale, berufsbedingte sowie psychische Besonderheiten berücksichtigen sollte, findet folgende Stimmdiagnostik statt:

  • Hörbeurteilung der Sprechstimme (z.B. Rauhigkeit, Behauchtheit, Heiserkeit der Stimme)
  • Laryngoskopie und Stroboskopie des Kehlkopfs und der Stimmlippen
  • Stimmfeldmessung

Therapien

Medikamentöse Therapie
Eine medikamentöse Therapie kommt vor allem bei entzündlichen Stimmerkrankungen zum Einsatz. Vorrausetzung für eine effektive Therapie ist dabei, dass parallel zur Behandlung eine entsprechende Stimmruhe oder mindestens -schonung eingehalten wird.

Stimmtherapie
Vor Beginn einer Stimmübungstherapie sollten allgemeine Atemwegsinfekte ausgeschlossen werden.

Operative Therapie
Die Stimmchirugie (Phonochirurgie) ist eine Operationsmethode, die der Verbesserung bzw. der Wiederherstellung der Stimme dient. Die Operationen finden in Vollnarkose statt und werden unter dem hochauflösenden Operationsmikroskop mit feinsten Spezialinstrumenten durchgeführt.

Sprachstörungen

Sprachauffälligkeiten im Kindesalter sollten frühestmöglich erkannt und nachfolgend behandelt werden. Dabei sind zu berücksichtigen:

  • Störungen der Aussprache (Dyslalie)
  • Störungen der Grammatik (Dysgrammatismus)
  • Eingeschränkter Wortschatz
  • Sprachentwicklungsstörungen und -verzögerungen
  • Sprachverständnisstörungen

Eine orientierende Diagnostik erfolgt in unserer Praxis, bei erforderlicher differenzierterer Diagnostik würden wir eine Weiterdiagnostik bei einem Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie empfehlen.

Sprechstörungen

Symptome einer Sprechstörung sind:

  • Schwierigkeiten mit dem deutlichen Sprechen/der Artikulation
  • Schwierigkeiten mit dem Redetempo (zu langsames oder zu schnelles Sprechen)
  • Schwierigkeiten mit der Sprechmelodie (zu abgehacktes oder monotones Sprechen)

Eine orientierende Diagnostik erfolgt in unserer Praxis, bei erforderlicher differenzierterer Diagnostik würden wir eine Weiterdiagnostik bei einem Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie empfehlen.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)

Bei Störungen der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung handelt es sich Störungen der Weiterleitung und Information bei normalem Hörvermögen im Bereich des Sinnesorganes Ohr. Betroffen sind Teilfunktionen der Hörleistung wie z.B.

  • auditive Aufmerksamkeit
  • auditive Merkfähigkeit
  • Richtungshören
  • Hören im Störgeräusch

Eine orientierende Diagnostik erfolgt in unserer Praxis bei Kindern im Vorschulalter. Bei erforderlicher differenzierterer Diagnostik würden wir eine Weiterdiagnostik bei einem Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie empfehlen.

Neugeborenen-Hörscreening

Schwerhörigkeiten treten bei 1-2 pro 1000 Neugeborenen auf, bei Risikogeburten liegt die Häufigkeit entsprechend höher. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Kindes, insbesondere die Sprachentwicklung, ist es, dass die Schwerhörigkeit so früh wie möglich, am besten im ersten Lebenshalbjahr diagnostiziert wird. Davon hängt sowohl die soziale und emotionale Reifung als auch die spätere Schul- und Berufskarriere des betroffenen Kindes ab.

Durchführung objektiver Hörprüfungen

  • Messung otoakustischer Emissionen (TEOAE und DPOAE)
  • Ableitung akustisch evozierter Potentiale (BERA)
  • Impedanzmessung mit Tympanometrie und Stapediusreflexschwelle

Bei auffälligen Befunden werden durch unsere Praxis die folgenden weiteren Schritte veranlasst:

  • ggf. erforderliche Weiterleitung in ein spezialisiertes Zentrum für Phoniatrie und Pädaudiologie zur Durchführung einer frequenzspezifischen Notch Noise BERA in Sedierung
  • Einleitung einer hörgeschädigtenspezifischen Frühförderung (Zusammenarbeit mit dem Landesbildungszentrum für hörgeschädigte Kinder Braunschweig, LBZH)
  • Elternberatung
  • Ursachenabklärung mit Weiterleitung zur interdisziplinären Diagnostik
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